"Hochzeitsfotografie, sowas mache ich nie!!!", meine Worte über Jahre. Eine Hochzeit ist nicht wie ein normales Shooting, denn man kann eine Hochzeit nicht wiederholen. Umso größer ist der Druck gerade bei wichtigen Momenten, wie dem Austausch der Ringe, dem Hochzeitskuss oder dem Hochzeitstanz mit der richtigen Kameraeinstellung im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken. Mich dieser Verantwortung zu stellen, das wollte ich nie.
Getting Ready
Früher oder später kommt aber wohl jeder ambitionierter Hobbyfotograf in die Situation, dass er von Freunden oder Verwandten angefragt wird eine Hochzeit fotografisch zu begleiten. In meinem Fall baten mich zwei wirklich sehr gute Freunde darum ihre Trauung zu fotografieren, wohl wissend, dass ich im Bereich der Hochzeitsfotografie gar keine Erfahrung hatte.
Trauung
Um mir aber den Druck etwas zu nehmen, bot ich einen "Deal" an, mit dem beide Seiten zufrieden sein würden. Ich fotografiere ohne Honorar, kann mich dafür in der Hochzeitfotografie ausprobieren und die Fotos anschließend frei verwenden. Außerdem konnte ich unter diesen Bedingungen erste Erfahrungen in der Hochzeitsfotografie sammeln.
Die Klassiker
Ich hatte ein gutes halbes Jahr Zeit, mich auf diese Hochzeit vorzubereiten. Neben verschieden Tutorials auf YouTube, das durchforsten unzähliger Webseiten von mehr oder weniger erfolgreichen Hochzeitsfotografen, habe ich mir das Buch von Saja Seus "Hochzeitsfotografie - Planung, Handwerk und Kreativität" angeschafft. Dieses Buch ist wirklich Klasse und hat mir sehr bei der Vorbereitung auf diese Hochzeit geholfen.
Die Gratulanten
Eine Hochzeit zu fotografieren ist wirklich Schwerstarbeit. Es ist ein sehr turbulentes Ereignis, ein Tag an dem sehr viel passiert und an dem sich nur wenig vorherbestimmen lässt. An diesem Tag war ich nahezu ununterbrochen, mit Ausnahme des Hochzeitsessens, von 12:30 Uhr bis 22:00 Uhr mit der Kamera in Bewegung, um ja keinen Moment zu verpassen. Nebenbei war ich auch Gast auf der Hochzeit und meine Frau hat mir klare Grenzen gesetzt. Nach dem Hochzeitstanz ist Schluss mit fotografieren und wir feiern gemeinsam.
Der Empfang
Da ich den ganzen Tag über fotogarfiert habe, kam mir das dann bei der Feier zu gute. Denn diese ging noch bis 4:00 morgens und ich konnte im Gegensatz zu manch anderen Gästen, die ein wenig zu tief in Glas geschaut hatten, eine richtig tolle Feier bis zum Ende genießen.
Die Feier
Als ich am nächsten Tag die Fotos gesichtet habe, hatte ich knapp 2.500 Bilder im Kasten, von denen am Ende ca. 500 an das Brautpaar übergeben wurde.
Ich habe so einiges an diesem Tag gelernt. Dinge die in keinem Buch, Blog oder auch Tutorial erwähnt wurden. Dinge die du erst dann lernst wenn du so eine Veranstaltung fotografierst. Alles im
allem hat es mir enormen Spaß gemacht. Es war anstrengend und mit dem fotografieren allein ist es nicht getan. Es folgte die Auswahl der Bilder und die Nachbearbeitung, dies hat insgesamt 24
Stunden in Anspruch genommen. Aber das wichtigste zum Schluss:
Das Brautpaar war begeistert von den Fotos.